Ein Go-Kart ist eigentlich eine Miniaturausgabe eines Rennwagens. Sie sind benannt nach der Firma, die zuerst diese kleinen Rennfahrzeuge herstellte. Für Kinder gab es auch eine Version, die mit Pedalen angetrieben wurde. Für den Rennsport sind Go-Karts deshalb wichtig, weil fast alle großen Formel-1-Weltmeister ihre Karriere mit Karts begonnen haben. Michael Schumacher, Ayrton Senna, Nico Rosberg, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel haben alle in einem Go-Kart ihr Talent beweisen, bevor sie dann in große Autos steigen durften.
Der Rahmen bei einem Kart besteht aus einem Ovalrohr aus Stahl oder auch Aluminium. Der Motor war am Anfang ein Rasenmähermotor, mittlerweile wurden aber Motoren von Motorrädern mit einem Hubraum von bis zu 250 Kubikzentimeter verwendet. Damit kann ein Kart bis zu 160 Kilometer pro Stunde schnell fahren. Im Hobbybereich sind die Fahrzeuge meist auf 80 Kilometer pro Stunde limitiert.
Vor allem für Kurven gebaut
Ein Kart hat keine Aufhängung und liegt sehr flach auf der Straße. Das macht es möglich, Kurven mit hohen Geschwindigkeiten zu fahren. Das kann auch zu körperlichen Belastungen der Fahrer führen, weil große Fliehkräfte von bis zu 4 G auf den Körper einwirken. Das Getriebe hat bis zu sechs Gänge, die von einer Fliehkraftkupplung gesteuert werden. Bei den Bremsen sind heute meistens hochwirksame Scheibenbremsen eingebaut. Da ein Differenzial fehlt, rutschen die Karts mit den Hinterrädern, wenn es in eine Kurve geht. Oft sind die Rahmen so konstruiert, dass dann das kurvennahe Hinterrad leicht abhebt. Das verringert die Reibung und kann wertvolle Sekunden bringen.
Karts werden meistens offen gebaut, es gibt aber auch Versionen mit einem Fahrerkäfig. Weil ein Überrollbügel fehlt, besteht eine theoretische Gefahr für den Fahrer. Durch den sehr niedrigen Schwerpunkt kommt es aber selten zu Unfällen mit Überschlägen.
Mittlerweile gibt es auch Elektromodelle, die in Rennen eingesetzt werden. Ein Grund ist die Lärmbelästigung, die von Kartbahnen ausgeht. Die Karts sind ähnlich gebaut, haben aber einige Finessen wie WLAN und einen Soundgenerator, der je nach Drehzahl zumindest eine Art Motorengeräusch produzieren kann, ohne die Nachbarn zu stören.
Es gibt heute sogar Karts mit einer Straßenzulassung. Weil sie über 60 Kilometer pro Stunde schnell sind, dürften sie theoretisch auch auf einer Autobahn fahren. Grundlage ist eine EU-Regelung zu Kleinfahrzeugen. Da sie aber wegen der niedrigen Straßenlage schnell übersehen werden und auch keinerlei passive Sicherheit bieten, sollte man besser davon absehen, sie im Straßenverkehr zu benutzen.